Atzenhausen

Beschreibung:
Begründung: Das Wappenbild bezieht sich auf den gut erhaltenen Thieplatz im Ort.
Wir möchten uns vorstellen
Atzenhausen hat 340 Einwohner, ist der südlichste Ort in der Gemeinde Rosdorf und liegt 280 bis 300 Meter über NN: Die höchsten Erhebungen sind nordwestlich der Steinberg mit 407 Metern und südwestlich die Hohe Schleife mit 442 Metern. Atzenhausen liegt verkehrsgünstig zwischen 2 Autobahnanschlüssen und hat eine schnelle Anbindung an Göttingen und Kassel. Ein Nahverkehrsbahnhof ist in der 7 km entfernten Ortschaft Hedemünden zu finden.
Seit der Gebietsreform 1973 gehört Atzenhausen zur Gemeinde Rosdorf.
Vorab etwas Geschichte
Der Mündener Chronist Lotze,schrieb Kaiser Otto IIl.,habe Atzenhausen 990 dem Kloster Hilwardshausen geschenkt. Hierfür gibt es allerdings keine sicheren Beweise. Die Abtei verfügte in unserer Gegend allerdings über beachtlichen Grundbesitz.
Beim Aushub einer Baugrube neben der Kirche in Atzenhausen wurde 1979 ein Grubenhaus gefunden das vor etwa 900 Jahren abgebrannt ist. Das bedeutet, das Atzenhausen um das Jahr 900 schon besiedelt war. Allerdings wird urkundlich erst im Jahr 1359 ein Hermann von Atzenhausen benannt. Hermann diente mehreren Erzbischöfen von Mainz und muß etwa 60 Jahre alt sein im Zeitpunkt seiner Erwähnung. Das bedeutet, daß Atzenhausen älter ist, als die älteste erhaltene Urkunde nachweist.
Der 30-jährige Krieg (1618-1648) nahm Atzenhausen die Lebenskraft. Eine Viehzählung im Juni 1627 ergab, daß im gesamten Amt Brackenburg kein Pferd, keine Kuh und kein Schwein mehr vorhanden war. Auch die nachfolgenden Kriege brachten nichts Gutes. Während des napoleonischen Krieges hatten im Oktober 1760 bei Deiderode 8.000 bis 10.000 Soldaten ihr Lager bezogen. Atzenhausen mußte für die Verpflegung von Mensch und Tier sorgen sowie für Lagerstroh. Das hatte zur Folge, daß im nächstfolgenden Jahr das Getreide zur Aussaat fehlte. Der Erste und Zweite Weltkrieg brachten wie überall Armut und Verelendung.
Die heute ältesten Familien siedelten sich erst um die Jahrhundertwende in Atzenhausen an. Soweit zur allgemeinen Vorgeschichte, nun zum heutigen Leben und den allerorts wichtigen Institutionen!
Kirche
Unsere Kirche ist dem heiligen Petrus geweiht (Petrikirche) und wurde erstmalig 1340 urkundlich erwähnt. Im heute noch vorhandenen Stil wurde sie um 1822 umgebaut.
Schule
Am 21.5.1931 wurde die neu gebaute Schule eingeweiht. Die Baukosten betrugen 39.660 Reichsmark, davon trug die Gemeinde Atzenhausen 14.640 Reichsmark. Schulunterricht gab es aber schon vorher in Atzenhausen. Der erste Lehrer, Herr Rode, starb 1828 und soll lange Zeit im Ort gewirkt haben.
Vereine
Zum gesellschaftlichen Leben tragen in Atzenhausen vier Vereine bei.
Freiwillige Feuerwehr
Sie soll erstmals 1896 gegründet sein. Für dieses Datum sind aber keine Belege mehr vorhanden. Die heutig Feuerwehr wurde 1930 gegründet und zählt 118 Mitglieder, davon 24 aktive Blauröcke. Hervorzuheben ist die Jugendfeuerwehr - gegründet 1976 - heute mit 27 Mitgliedern.
Spielvereinigung Atzenhausen
Im März 1921 gründete Lehrer Michelmann den ersten Turnverein. Dieser konnte während der NS-Zeit nicht weiterbestehen. Der heutige Sportverein gründete sich 1957 und hat 215 Mitglieder, davon 95 aus Atzenhausen. Als Sparten werden angeboten: Fußball, Gymnastik und Schwimmen. Der Bereich Schwimmen wurde im Verein aufgenommen, als das Freibad im Nachbarort Dahlenrode von der Gemeindeverwaltung Rosdorf aus Kostengründen geschlossen werden sollte. Das Freibad wird jetzt in gemeinschaftlicher Aktion der Atzenhäuser und Dahlenröder Bürgerinnen unter dem Dach des Sportvereins und mit Zuschuß der Gemeinde Rosdorf fortgeführt. Als großes Ereignis im Gemeindebereich wurde die diesjährige Einweihung des neuen Sportplatzes und des neuen Sporthauses gefeiert. Das Sporthaus wurde mit großem persönlichen Einsatz der Vereinsmitglieder sowie Freunden des Vereins selbst gebaut. Finanzielle Unterstützung gewährten die Gemeinde Rosdorf, der Kreis- und der Landessportbund.
Kultur- und Heimatverein Atzenhausen
Die Gründung fand im Jahr 1973 statt. Somit kann der Verein im heutigen Jahr auf sein 25jähriges Bestehen zurückblicken. Hauptzweck des Vereins ist die gemeinnützige Förderung der Kultur- und Heimatpflege in der Gemeinde Rosdorf, besonders im Ort Atzenhausen. Dazu gehört auch die Ortsbildpflege und die Dorfverschönerung. Auch hier werden alle nötigen Arbeitseinsätze von den Mitgliedern und den Bürgerinnen ehrenamtlich und unter Einsatz der persönlichen Freizeit erbracht.
Deutsches Rotes Kreuz, Ortsverband Atzenhausen
Der Ortsverband gründete sich 1995 und hat 50 Mitglieder.
Wie in so vielen anderen Ortschaften auch, geschah es auch in Atzenhausen: die letzte Gaststätte wurde geschlossen! Um weiterhin eine Ortsfeier zu haben, beschlossen die BürgerInnen, das jetzt über alle Ortsgrenzen bekannte "Teichfest" ins Leben zur rufen. Heuer konnte dieses Fest schon zum 13. Mal gefeiert werden. Immer mit bester Unterstützung von Petrus. Der ja auch der Schutzpatron unserer Kirche ist.
Der Segen des Fortschritts kam in den Jahren 1965 bis 1967 nach Atzenhausen. Es wurden Wasserleitungen und Abwasserkanäle verlegt. In den 25 Jahren Zugehörigkeit zur Großgemeinde Rosdorf konnten einige wichtige Maßnahmen durchgeführt werden:
1975 wurde das Feuerwehrhaus erbaut, die Straße nach Barlissen wurde ausgebaut und in diesem Zuge in das bereits 1968 geplante und erbaute Wochenendgebiet (Südhanglage) Strom verlegt. Ein Grillplatz wurde errichtet; dieser ist mittlerweile weit über die Gemeindegrenzen bekannt und beliebt.
1979 wurde das Feuerwehrhaus um einen Anbau dem heutigen Dorfgemeinschaftshaus erweitert. Der Grillplatz wurde um eine Schutzhütte erweitert.
In den Jahren 1980 bis 1989 wurden die Straßen und die Ortsdurchfahrten Hedemündener Landstr. ausgebaut.
Der Mittelpunkt des Dorfes ist der Thieberg mit dem Lindenteich und einer 600jährigen Linde. Der Ortsmittelpunkt wurde 1989 restauriert und neu gestaltet.
1997 drohte die Lindenteichquelle trocken zu fallen. Das Wasser hatte sich einen anderen Weg gesucht. Durch die gemeinsame Aktivität der Atzenhäuser und mit Unterstützung der Gemeindeverwaltung konnte die Quelle gerettet werden und ihrem ursprünglichen Verlauf wieder zugeführt werden.
Wir hoffen, Sie neugierig auf unseren schönen Ort gemacht zu haben und würden uns über Ihren Besuch freuen.